Geschichte

Entstehung der Freiwilligen Feuerwehr Roßbach

Die FF Roßbach ist mit ihrem Gründungsjahr 1895 die älteste in der Gemeinde und wie ihre Geschichte zeigt auch die Stammmutter der beiden anderen Feuerwehren in der Gemeinde. Dieses Jahr gilt zwar als offizielles Gründungsdatum, erstaunlicher-weise wird in der Chronik der FF Polling aber schon 1894 erwähnt, dass bei einem Brand die Feuerwehr Roßbach zur Hilfe eilte.
Laut Gesetz mussten nämlich Löschgeräte in der Gemeinde vorhanden sein, deren Bedienung oder Wartung war aber Sache der Gemeinde bzw. des Bürgermeisters.

Auslösendes Moment für die Gründung einer Feuerwehr in Roßbach war der Brand des Kirchenturmes im Jahr 1890. Trotzdem dauerte es fünf Jahre bis die Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen wurde. Erster Kommandant oder nach damaliger Bezeichnung Hauptmann wurde Franz Bernroitner, Meister z´ Hub.

Die schriftlichen Unterlagen aus der Anfangszeit sind naturgemäß etwas dürftig. Das erste Feuerwehrfest am 25.8.1907 wurde aber schon etwas ausführlicher behandelt.
Anlass des Festes war die Weihe der Fahne, diese kostete damals 600 Kronen.
Eine weitere größere Beschaffung aus dieser Zeit war der Bau einer Spritzenhalle, oder wie wir heute sagen würden einer Zeugstätte, auf der ehemaligen Wirtswiese neben dem Löschweiher. Sie wurde am 17.9.1911 eingeweiht, erhielt erst 1960 einen Betonboden und diente bis ins Jahr 1990 als Stützpunkt unserer Feuerwehr.

Die Geschichte eines Vereins oder einer Organisation wie der Feuerwehr steht immer unter dem Einfluss des Zeitgeschehens. Der Erste Weltkrieg forderte einen ersten größeren Aderlass und die nachfolgende Inflation trug auch nicht zur Hebung der Feuerwehrschlagkraft bei.
Doch nicht nur die Politik nimmt Einfluss auf die Feuerwehr, sondern auch die Technik.
Mit der Zeit zeigte sich, dass die bisherige Handpumpe nicht mehr ausreichte. Eine Motorspritze musste her. Um Diese mitzufinanzieren wurde am 28.5.1933 anlässlich einer Fahnenbandweihe ein Feuerwehrfest abgehalten. Der Erlös war solcherart, dass im Herbst schon bei der Firma Vierlinger in Biburg eine Motorspritze samt allen benötigten Armaturen und zweiachsigen Spritzenwagen im Wert von 4500 ÖS bestellt werden konnte.
Während die Pumpe bis 1962 bei der FF Roßbach in Benützung war, dauerte die Dienstzeit des Anhängers bis 1985. Anfangs von Pferden, wurde er 1959 auf Gummiräder umgebaut und nun von Traktoren gezogen.

Organisatorisch waren die Feuerwehren bisher Vereine, doch mit dem politischen System in Österreich änderte sich das. Die Feuerwehr wurde nun eine Körperschaft öffentlichen Rechtes. Ihre Struktur wurde straffer und die Landesverbände und der Staat nahmen mehr Einfluss. Doch dies dauerte nur einige Jahre, mit dem Anschluss Österreichs fiel das Feuerwehrwesen unter das deutsche Polizeirecht. Die Freiwilligen Feuerwehren waren jetzt Hilfsfeuerschutzpolizei. Für Roßbach bedeutete dies unter anderem, dass die noch junge FF Fraham wieder ein Löschzug wurde.
Für den folgende Krieg mußten wieder Kameraden einrücken und als das Großdeutsche Reich zusammenbrach waren viele gefallen oder in Gefangenschaft.
Als Organisation des Dritten Reiches wurde die Hilfsfeuerschutzpolizei aufgelöst und zum selben Zeitpunkt als Freiwillige Feuerwehr neu gegründet. Das hört sich zwar kompliziert an, war aber aus juristischen Gründen notwendig.
Das ins Jahr 1945 fallende 50-Jährige Jubiläum der FF Roßbach konnte aus verständlichen Gründen nicht gefeiert werden, aber mit den heimkehrenden Kameraden kehrte wieder langsam die Normalität zurück.
Auch der Löschzug Fraham wurde 1946 wieder die FF Fraham. Fünf Jahre später machte sich auch der Löschzug Rödham selbstständig und gründete die FF Rödham.
Ein Höhepunkt im Geschehen der FF Roßbach in dieser Zeit, war aber das 60-Jährige Jubiläum, welches am 26.5.1955 gefeiert wurde.

Doch zurück zur Geschichte und zur Feuerwehr: Doch nun wieder etwas Technik, bei Feuer erfolgte die Alarmierung seit der Gründung mittels Kirchenglocke oder dem Signalhorn. Das war aber nun nicht im Geringsten zeitgemäß. Bei der Jahreshauptversammlung 1957 wurde der Ankauf einer Sirene beschlossen und schon Ende Mai dieses Jahres auf dem Dach des damaligen Gemeindeamtes installiert. Der Standplatz dieser Sirene ist heute das Dach des Schlauchturmes und ist bis auf einige Ersatzteile noch immer das Original.
1962 wurde dann die Motorspritze aus dem Jahr 1933, durch ein neues Modell der Braunauer Firma Gugg ersetzt. Doch auch die Fahne kam in die Jahre und 1975 wurde die Einweihung einer neuen Fahne mit den örtlichen Vereinen gefeiert.
Aber auch mit unserem Spritzenanhänger war kein Staat mehr zu machen. So wurde 1985 ein ausgemusterter VW Doppelkabiner der Straßenmeisterei gekauft und in Eigenregie zu einem Löschfahrzeug ausgebaut.
Dieses Fahrzeug hatte in unserer damaligen Zeugstätte gerade noch Platz und es wurde in den folgenden Jahren immer öfter über einen Neubau nachgedacht. Von der Gemeinde wurde in der Folgezeit der so genannte Emhofergrund gekauft und es wurde begonnen dort ein Gebäude zu errichten, welches Bauhof und Zeugstätte beherbergen sollte. Bis zu unserem provisorischen Einzug 1990 wurden dabei von unserer Wehr knapp 250.000 ÖS an Arbeits- und Sachleistungen beigesteuert.
1992 ging unser Löschfahrzeug den Weg alles Eisens, die Mängel am Fahrzeug waren inzwischen so enorm, dass ein VW Bus mit Anhänger gekauft wurde um Mannschaft und Material zu transportieren. Aber ein ordnungsgemäßes Feuerwehrfahrzeug, nicht ein selbst zusammengeschustertes, stand auf dem Wunschzettel der FF Roßbach. Wegen der Anzahl der Haushalte in der Gemeinde wurde TLF-2000 vorgeschrieben. Als dann die Beihilfen von Landesregierung und Landesfeuerwehrkommando genehmigt wurden, holten wir von verschiedenen Firmen Kostenvoranschläge ein.
Das bei der Firma Rosenbauer bestellte Fahrzeug wurde dann am 7.11. 1994 ausgeliefert und von uns mit großem Hurra empfangen. Der Kostenanteil der FF Roßbach betrug damals, mit noch benötigten Ausrüstungsgegenständen rund 265.000 ÖS.

Am 12. und 13.8.1995 feierte unsere Wehr mit einem großen Fest ihr 100jähriges Bestehen bei dem Fahrzeug und Zeugstätte gesegnet und offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurden.
Der VW Bus wurde wiederum in Eigenregie zu einem Kommandofahrzeug umgebaut, welches dann 2003 gegen einen Renaultbus ausgetauscht wurde.
In den Folgejahren wurde immer wieder Ausrüstung zugekauft und heute braucht die FF Roßbach keinen Vergleich zu scheuen.
Wenn bisher nur von Technik und Festen berichtet wurde, so heißt das nicht, dass die Feuerwehr sonst nichts zu tun hatte. In unserer Chronik wird sehr wohl von Einsätzen berichtet. Waren es Anfangs hauptsächlich Brände zu denen die Feuerwehr gerufen wurde, so kamen seit den Achtziger Jahren immer mehr Technische Einsätze dazu. So standen 2006 für die FF Roßbach 7 Brände, mit 142 Mannstunden, 21 Technische Einsätze, mit 389 Stunden gegenüber. 2004 waren es gar nur 1 Brand und 16 Technische Einsätze. Aber wenn man an den Brand des Wirtes in Roßbach 1997 denkt, so ist so ein Großfeuer doch viel beeindruckender als zum Vergleich das Binden einer kilometerlangen Ölspur
Mitte der Achtziger Jahre begann auch ein Aufschwung in der Ausbildung und Bewerbswesen.